Beichte
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Was ist die Beichte?

Das Bußsakrament, die Beichte, ist der Ort, an dem Gott Sünden verzeiht und dich mit ihm und der Gemeinschaft versöhnt. Jesus hat den Aposteln aufgetragen: "Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten." (Joh 20,23)

 Was damals den Aposteln aufgetragen wurde, machen heute die Priester. Dabei ist der Priester nur das Werkzeug Gottes. Eigentlich beichtest du nicht dem Priester, sondern Gott. Deshalb kannst du auch deine Worte in der Beichte entweder an den Priester richten oder (in Gebetsform) an Gott.

Der Priester darf unter keinen Umständen jemandem verraten, was du gebeichtet hast. Viele Priester sind in der Vergangenheit lieber gestorben, als das Beichtgeheimnis zu brechen.


Was ist eine Sünde?

"Die Sünde ist ein Verstoß gegen die Vernunft, die Wahrheit und das rechte Gewissen; sie ist eine Verfehlung gegen die wahre Liebe zu Gott und zum Nächsten [...]. Sie verletzt die Natur des Menschen und die menschliche Solidarität." (KKK 1849)

Auch ein Fehler gegen einen anderen Menschen oder die Natur betrifft Gott. Gott hat die Welt geschaffen und alles, was in ihr ist. Was er geschaffen hat, das liebt er. Deshalb verletzt jede Sünde auch Gott, der jeden Menschen und die ganze Welt liebt.

Die Kirche unterscheidet zwischen leichten und schweren Sünden. Leichte Sünden sind Dinge, die passieren: die Faulheit etwas Gutes zu tun, den einfacheren, aber schlechteren Weg zu wählen, Zorn, Feigheit, Neid, Eifersucht oder andere schlechte Gewohnheiten. Schwere Sünden sind Dinge von denen du weißt, dass sie falsch sind, die du aber bewusst trotzdem tust. Es ist besonders wichtig die schweren Sünden zu beichten, aber auch leichte Sünden können gebeichtet werden. Das versöhnt mit Gott und beruhigt das Gewissen.

Ich möchte beichten.

Beichten kannst du bei jedem Priester deiner Wahl. Vereinbare gerne einen Termin mit einem der Priester, die in unserer Pfarrei tätig sind. Die Kontaktdaten findest du hier.


Was gehört zur Beichte?

Besinnen und Bereuen

Der erste Schritt zur Beichte ist die sogenannte Gewissens-erforschung. Du überlegst, was in der letzten Zeit passiert ist: Was hast du Schlechtes getan? Schau aber auch darauf, was du an Gutem nicht getan hast. Für diese Gedanken gibt es viele Hilfestellungen, sogenannte "Beichtspiegel". Schau z.B. ins Gotteslob, unter Nr. 599.

Wenn du merkst, dass dir diese Dinge leid tun, wenn du also Reue empfindest, dann bist du bereit für die Beichte.

Um nichts zu vergessen, kannst du deine Gedanken auf einem Zettel aufschreiben und mit zur Beichte nehmen.

Bekennen

Nun kommt die nächste Herausforderung: Du vereinbarst einen Termin mit dem Priester oder besuchst die öffentlichen Beichtzeiten. Die Beichte kann im Beichtstuhl in der Kirche stattfinden, ihr könnt euch aber auch in einen Raum setzen und face-to-face miteinander sprechen.

Die Beichte beginnt mit dem Kreuzzeichen. Danach sagst du, wann etwa deine letzte Beichte war. Nun kannst du deine Sünden nennen. Am Ende sagst du, dass du fertig bist und dass dir deine Sünden leidtuen (gerne in eigenen Worten).

Lossprechung

Nachdem du deine Sünden bekannt hast, wird der Priester dir einige gute Gedanken zusprechen. Sie sollen dir helfen, dich in Zukunft zu bessern. Dazu gehört auch, dass du eine Bußaufgabe erhältst.

Danach spricht der Priester:
"So spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."

Nun hat dir Gott alle deine Sünden vergeben. Herzlichen Glückwunsch! Du darfst dich ganz frei fühlen. Jetzt kannst du dein Leben neu beginnen.

Buße und Bessern

Häufig bekommst du als Bußaufgabe ein Gebet. Es kann aber auch die Aufforderung sein einen Schaden gutzumachen oder dich bei jemandem zu entschuldigen. Erst nachdem du das getan hast und den festen Vorsatz hast, in Zukunft besser zu handeln, ist die Beichte abgeschlossen.