Zum 1. Januar 2021 errichtete Bischof Michael Gerber die neugegründete Pfarrei St. Martin Fulda. Sie erwächst aus dem früheren Pastoralverbund St. Antonius Fulda-West. In ihm hatten sich vier Pfarreien mit fünf Kirchorten auf den Weg gemacht gemeinsam zu wachsen und zusammen zu wachsen. Die fünf Kirchorte sind:
Hinzu kommen die St. Josef Kapelle in Mittelrode sowie die Herz-Jesu Kapelle am Schulzenberg.
St. Martin vereint aber nicht nur fünf Kirchorte unter einem Mantel. Vielmehr vereint die neue Pfarrei die Menschen, die in ihr leben. Sie, unsere Gemeindemitglieder, sind die lebendigen Bausteine unserer Kirche. Mit Ihnen gehen wir als neue Pfarrei in die Zukunft.
Historisch verfügen Neuenberg und Haimbach als Hauptorte christlicher Glaubenspraxis im Fuldaer Westen über zahlreiche Schnittmengen.
Noch vor der Gründung des "Neuen Klosters" St. Andreas am "Neuen Berg" (11. Jh.) existierte bereits ein christlicher Gedenk- und Wallfahrtsort im westlichen Haimbach. Dieser darf neben Großenlüder und Petersberg als eine der ältesten Kirchengründungen im Fuldaer Umland angesehen werden. Seit Abt Hrabanus Maurus wurden Markusprozessionen jährlich zu diesem Ort unternommen. Mit Ausbau der Kirche wurde sie zunächst der Pfarrei in Großenlüder unterstellt.
Die Ländereien im Westen Fuldas (so auch Haimbach) waren gleichzeitig wichtige Ländereien für das Kloster Fulda. Über Schenkungen mehrte sich allmählich der Besitz der Benediktiner und ihrer Klosterschule. Da im Norden, Osten und Süden bereits Nebenklöster als Propsteien errichtet waren, erscheint es folgerichtig, dass im Westen eine weitere Propstei zur Vollendung des Kirchenkreuzes entstehen musste. Nach Fertigstellung von Kloster und Kirche wurden dem ersten Propst Bardo etliche Ländereien im Westen Fuldas zugeteilt. So entstand eine erste enge Verbindung von Neuenberg und dem westlichen Hinterland.
Gleichzeitig entwickelte sich aber auch der Wallfahrtsort Haimbach, so dass es nach einiger Zeit angeraten schien, eine eigene Pfarrei zu gründen. Zu dieser Pfarrei gehörte das eben genannte westliche Hinterland sowie Neuenberg, da das Kloster keinen Pfarrstatus erhielt. Die "neue" Pfarrei trug den Namen St. Martin, die umgestaltete Kirche war entsprechend geweiht.
Die heutigen Teile des Pastoralverbundes waren fast sämtlich Teil dieser Pfarrei St. Martin.
Mit Zunahme von Bevölkerung und christlicher Lebensweise entstanden nach und nach weitere Pfarreien. Der Name der Haimbacher Pfarrei wechselte aufgrund einer neuen Weihe der Kirche in St. Markus. Oberrode, Giesel, Maberzell und Neuenberg wurden später eigenständige Pfarreien.
Keine Namensgebung der im Pastoralverbund zusammengeschlossenen Pfarreien überschneidet sich mit den hier dargelegten Nennungen (Bardo und Martin). Unter Beibehalt aller gültigen Weihenamen der existierenden Kirchen, standen so unter anderem der hl. Bardo und der hl. Martin als Patrone der neuen Pfarrei zur Auswahl.
In einer Abstimmung haben die Gemeindevertreter sich letztlich dazu entschieden den hl. Martin als Patron für die neu gegründete Pfarrei auszuwählen.
(Daniel Schreiner, Stadtbaurat der Stadt Fulda)